PKV-Kennzahlen

Financial accounting graphs and charts analysis

Unternehmenskennzahlen in der privaten Krankenversicherung

Wann wurde das private Krankenversicherungsunternehmen gegründet? Handelt es sich um einen Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit (VVaG) oder eine Aktiengesellschaft (AG)? Wie sehen wichtige Bilanzkennzahlen (hier des Jahres 2009) der privaten Krankenversicherungsunternehmen aus?

Aus den Unternehmenskennzahlen lassen sich viele Rückschlüsse darauf ziehen, wie gesund ein privates Unternehmen ist. Sie bilden eine der wichtigsten Entscheidungsgrundlagen bei der Auswahl eines privaten Krankenversicherers.

PKV-Kennzahlen

zum Vergleich:

Eigenkapitalquote = Eigenkapital / Beitragseinnahmen
Die Eigenkapitalquote gibt das Verhältnis von Eigenkapital und Beitragseinnahmen wieder. Sie verdeutlicht, wie sicher das Unternehmen ist, bzw. inwieweit das Unternehmen etwaige kurzfristige Verluste ausgleichen könnte.

RfB-Quote = Rückstellung für erfolgsabhängige Beitragsrückerstattung / Bruttobeiträge
Die RfB – Quote beschreibt, wieviel Geld sich in der Rückstellung für erfolgsabhängige Beitragsrückerstattung zum 31.12. d. J. befindet, im Verhältnis zu den Beitragseinnahmen. Die in der RfB befindliche Mittel werden vom Unternehmen eingesetzt um die Beitragsrückerstattung (BRE) zu finanzieren und für Einmalbeiträge zur Begrenzung von Beitragsanpassungen. Je höher die Quote, um so größer sind die Möglichkeiten zur Einflußnahme bei Beitragsanpassungen für den versicherten Bestand in der Zukunft.

RfB-Zuführungsquote = Zuführung zur Rückstellung zur erfolgsabhängigen Beitragsrückerstattung in % der Beitragseinnahmen

Versicherungsgeschäftliches Ergebnisquote = Versicherungsgeschäftliches Ergebnis / Bruttobeiträge
Die Quote gibt in Prozent der Beitragseinnahmen an, wieviel davon nach Abzug der Aufwendungen für Schäden (Tarifleistungen und Zuführung zur Alterungsrückstellung) und Kosten (Verwaltungskosten und Abschlußkosten) übrig bleiben. Diese Kennzahl ermöglicht eine zusammenfassende Betrachtung der Schaden- und Kostensituation des Versicherers. Eine positive Quote sagt aus, daß die Beiträge ausreichend kalkuliert sind. Eine negative oder auch deutlich unterdurchschnittliche Quote kann ein Indiz für notwendige Beitragsanpassungen sein.

Schadenquote = Schadenaufwand / Bruttobeiträge
Diese Quote zeigt auf, in welchem Umfang die Beitragseinnahmen unmittelbar in Versicherungsleistungen und Alterungsrückstellungen fließen. Eine isolierte Betrachtung der Quote ist wenig sinnvoll, da die Schadenquote in Verbindung mit den Verwaltungs- und Abschlußkosten sich letztlich wieder in der versicherungsgeschäftlichen Ergebnisquote widerspiegelt. Hierbei ist insbesondere darauf zu achten, daß die Schadenquote – anders als in der Vergangenheit – nunmehr neben den Tarifleistungen und den Schadenregulierungskosten auch die jährliche Zuführung zur Alterungsrückstellung beinhaltet. Eine Hohe Schadenquote kann darauf berufen, dass die Beiträge recht knapp kalkuliert wurden. Dann ist eine hohe Schadenquote eher negativ zu bewerten. Ist sie allerdings hoch, weil die Zuführung zur Alterungsrückstellung hoch ist, dann ist dies durchaus positiv zu bewerten.

Verwaltungskostenquote = Verwaltungsaufwendungen / Bruttobeiträge

Abschlusskostenquote = Abschlussaufwendungen / Bruttobeiträge
Die Höhe der Abschlußkostenquote ist in starkem Maße abhängig von der Entwicklung des Neu- und Bestandsgeschäftes. Allerdings belasten aufwendige Außendienststrukturen sowie bestimmte Innendienstarbeiten wie Vertrieb, Marketing, Werbung, Antrag die Abschlußkostenquote, und zwar weitestgehend unabhängig vom Neugeschäftsvolumen.
Niedrige Kostenquoten, insbesondere die Verwaltungskostenquote, sind aus unserer Sicht ein sehr wichtiges Qualitätskriterium.

Nettoverzinsung
Die Nettoverzinsung berücksichtigt sämtliche Aufwendungen und Erträge aus Kapitalanlagen. Gewinne und Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen sowie Abschreibungen auf Wertpapiere, Investmentanteile und Grundbesitz weden daher einbezogen.